Gottesdienst mit unserem Bezirksapostel am Sonntag, 06.09.2015, in der Stadthalle in Osterholz-Scharmbeck

(Auszug aus der Predigt – freie Wiedergabe - JB)

Eingangslied: GB 154 – Wer nur den lieben Gott lässt walten …

Textwort: Hebräer 10, Verse 23, 24:
Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; und lasst uns aufeinander achthaben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken.

Aus der Predigt des Bezirksapostels:
Der Bezirksapostel ging zunächst auf das Chorlied mit Orchester (Näher mein Gott zu dir) ein, wo es u. a. heißt „… find´ ich zum Ruheort nur einen Stein“. Mancher sieht sich durch Lebensverhältnisse etc. ganz unten, gottverlassen, im Freien … Aber – Gott kommt zu dir, der du Hilfe brauchst. Der Herr ist dir nahe und begleitet dich. Man könnte denken: Warum greift der Herr in vielen Situationen nicht ein, das er z. B einen Merksatz setzt? Der Herr ist aber doch da und kann zu einer Umkehr leiten.
Zu Kain sprach der Herr damals: Die Sünde lauert vor der Tür, …, du aber herrsche über sie. Hat das etwas genutzt? Ist Gott hier nicht fundamental eingeschritten? Er wird nochmals fundamental eingreifen bei der Sendung des Gottessohnes unter der Liebe Gottes. Wir alle haben berechtigten Grund zur Hoffnung, denn wir werden einmal bei ihm sein. An diesem Bekenntnis wollen wir festhalten.
Das alte Bundesvolk hatte unter sehr wechselhaftem Verhalten stets den Wunsch nach Besserung der Verhältnisse. Gott sandte immer wieder jemanden zu ihnen, der an die zukünftige Bestimmung erinnern sollte – bis hin zur Sendung des Messias.

„Bekenntnis der Hoffnung“
Paulus schrieb damals an die Kolosser. „… nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.“ (Kolosser 1, aus 27). Erlösung kam durch das Opfer Jesu Christi; er ist auferstanden – Gott in Gestalt seines Sohnes. Durch unser Bekenntnis, durch die Wiedergeburt aus Wasser und Geist sind wir in den Leib Christi eingefügt. Gotteskinder haben immer eine Perspektive (=Hoffnung), die über alles Zeitliche hinausgeht. Diese Hoffnung, die in der Wiederkunft Christi mündet, wollen wir festhalten und nicht wanken. Wir genießen auch Leib und Blut Christi im Heiligen Abendmahl in der lebendigen Hoffnung, dass er wiederkommt (vgl. Aussonderungsformel) als ein gemeinsames Bekenntnis der Gemeinde.

„nicht wanken“
Das Beispiel vom Weinberg Nabots: Nabot hatte einen Weinberg beim Palast Ahabs, des Königs von Samaria. Der König sprach zu Nabot: Gib´ mir den Weinberg, ich will mir einen Kohlgarten daraus machen. Nabot antwortete Ahab: Das lasse der Herr ferne von mir sein, dass ich dir meiner Väter Erbe geben sollte (vgl. 1. Könige 21, Verse ff). Letztlich musste Nabot seine Standhaftigkeit mit seinem Leben bezahlen.

Nichts gegen Kohl …, aber die edle Frucht des Weines ist etwas Besonderes, das es zu erhalten gilt. Hier hatte der König eine mangelnde Wertschätzung. Wein steht als Bild der Freude, ist etwas ganz Edles.
Edel ist das Opfer des Herrn, die Sakramente, die Ämter der Kirche, das Glaubensziel … Wir wollen daher nicht wanken, sondern fest stehen, auch wenn ein König „gleich nebenan“ wohnt.
Beispiele dazu:
„Du mit deinem Glauben … das war damals … wir leben doch im Jahr 2015 und sind aufgeklärt …“
oder
„Wenn das die Gemeinde des Herrn sein soll, dann müsste dieses und jenes anders sein …“ - Schnell wir dabei vergessen, dass man selbst aufgerufen ist, die Gemeinde des Herrn zu schaffen;
oder
„Sollte wohl Gott gesagt haben, dass er noch einmal kommen wird? Ich kann dir das Gegenteil anhand der Bibel beweisen.“ Ja, das ist nach dem Text möglich, aber der Geist Gottes macht die Schrift lebendig, damit wir in der Hoffnung fest gegründet sind und nicht wanken, wie ein Nabot.
Wir wollen das, was wir vom Herrn empfangen haben, nicht preisgeben für ein wenig Freude in der Zeitlichkeit, auch nicht für einen Ärger, weil irgendwo eine Holzleiste fehlt …
Die Gemeinde des Herrn ist heilig; in ihr wollen wir wachsen.

„aufeinander achthaben“
… nicht durch Kontrolle, sondern mit Liebe auf den Nächsten blicken, auch zu den Menschen, die auf der Flucht sind und in unser Land kommen. Wir helfen und sind großzügig, weil wir auch in ihnen von Gott geliebte Seelen erkennen.

„anreizen zur Liebe und zu guten Werken“
Schließlich wollen wir anreizen zur Liebe und guten Werken, Gedanken senden zum Wohle aller. Wie kann man solche Anreize schaffen?
Beispiel: Ein Amtsbruder – seit Kurzem im Ruhestand – drückt es mit seiner Frau so aus: Wir wollen im Ruhestand die Zeit so nutzen, um Freude zu wirken – Freude in Christus!
Das Textwort des Gottesdienstes stellt die göttliche Ebene für uns heute dar. Darin gilt es tätig zu sein. Dann kommt die Heimholung der Braut Christi.

Mitgedient: Bezirksältester Babbel, Apostel Steinbrenner
Handlung: Ruhesetzung Bezirksältester Babbel