Gemeinden aus den Bezirken Nord und Süd bilden jetzt einen Kirchenbezirk

„Freut euch, ihr Christen“, den bekannten Choral von Ernst Heinrich Gebhardt (1832-1899), sangen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Beginn des festlichen Gottesdienstes der Neuapostolischen Kirche am Ostersonntag (31. März 2013) in der Stadthalle in Osterholz-Scharmbeck.

Trotz Osterferien in Bremen und Niedersachsen waren rund 1.200 Gläubige aus den 16 Gemeinden des an diesem Tag von Bezirksapostel Rüdiger Krause proklamierten neuen Kirchenbezirks „Bremen“ in die Kreisstadt nahe der Hamme, nord-östlich von Bremen gekommen. Ein Chor aus gut 200 Sängerinnen und Sängern sowie ein Frauenchor gaben dem Gottesdienst den musikalischen Rahmen und unterstrichen die festliche Atmosphäre. Für einige Gemeindemitglieder war der Weg jedoch zu beschwerlich, zum Beispiel aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen. Sie konnten den Gottesdienst dennoch via Telefonübertragung miterleben. Knapp über 60 Betroffene machten von diesem Angebot Gebrauch.

Als Grundlage zu dem Gottesdienst wählte Bezirksapostel Krause eine von Stammapostel Leber für das diesjährige Osterfest empfohlene Bibelstelle aus dem ersten Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 15, Verse 51 und 52: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“

In seiner Predigt betonte Bezirksapostel Krause unter anderem, wie bemerkenswert es sei, dass Paulus, der ja erst nach der Himmelfahrt eine Begegnung mit dem Herrn hatte und kein „Augenzeuge“ des Ostergeschehens gewesen sei, im Korintherbrief in so tiefgründiger Weise von der Auferstehung der Christen schreiben konnte. In der dortigen Gemeinde waren nämlich auch Zweifel an der Auferstehung Christi entstanden. Dagegen stellte Apostel Paulus sein „Zeugnis“ von der Auferstehung als Grundlage des christlichen Glaubens.

Und auch heute gäbe es Zweifel, ob sich alles so vor rund 2000 Jahren zugetragen hat – auch bei uns hin und wieder. Das sei nicht verwerflich. Uns und der Christenheit allgemein fehlten eben die letzten Beweise, wie das alles geschehen sein soll. Rational sei das Ob und Wie für uns Menschen, die wir ja nur Geschöpfe und nicht Schöpfer sind, einfach unvorstellbar. Mit dem Glauben aber sei es möglich, die Auferstehungsbotschaft zu ergreifen und Teil der Auferstehungsgemeinde zu werden, von der Paulus schreibt: „Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus; danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören“ (1Kor 15, 22.23). Die Posaune sei in dem Paulustext als Signal- und nicht als einfaches Musikinstrument zu verstehen. Gott der Herr greife beim Erschallen der Posaune „fundamental in das Leben eines Menschen ein“ und berufe ihn damit zum ewigen Leben, wenn der Mensch auf diesen Ruf hört.

Apostel Eckehard Krause unterstrich in seinem Predigtbeitrag, wie schnell die Reden Jesu von seinem Tod und seiner Auferstehung selbst bei seinen Jüngern in Vergessenheit geraten waren. Sie hatten Angst, waren verunsichert und verließen sogar die Gemeinschaft. Doch der Herr ging ihnen nach, unterrichtete sie noch einmal und feierte mit ihnen das Abendmahl, bei dem sie ihn (wieder) erkannten.

Bischof Hans-Werner Hartwig nahm diesen Gedanken anschließend auf und betonte, wie sehr auch wir von dem Auf und Ab im Verlauf unseres Christenlebens berührt sind. Aber Jesus ist uns darin weiterhin das beste Vorbild, angefangen bei den Hosianna-Rufen während des Einzugs in Jerusalem über die Verurteilung und den Opfertod am Kreuz bis hin zur Auferstehung an Ostern. Bei allem Auf und Ab bleibe es für uns bei der stetigen Aufwärtsbewegung: Auferstehung – Wiederkunft Jesu – ewige Gemeinschaft mit Gott.

Zum Ende des Gottesdienstes übertrug Bezirksapostel Krause, wie schon im Vorfeld angekündigt, Bischof Thorsten Beutz die Aufgabe, dem neuen Bezirk Bremen als Bezirksvorsteher zu dienen.

Bischof Beutz (51) kommt ursprünglich aus dem Bereich Wilhelmshaven, wo er u.a. von 2004 bis 2010 als Bezirksvorsteher diente. Seit Dezember 2010 übt er in der NAK das Amt eines Bischofes aus. Aktuell betreut er die Bezirke Oldenburg, Delmenhorst und Bremen und wirkt darüber hinaus in den Ländern Estland und Finnland.

Der Bezirk Bremen umfasst nun die 16 Gemeinden in dem Gebiet von Hambergen im Norden bis Bassum und Verden im Süden.

An der Seite von Bischof Beutz arbeiten künftig im und für den Bezirk Bremen die beiden Bezirksältesten Jürgen Babbel und Frank Gobrecht sowie der Bezirksevangelist Ingo Rohloff.

Bezirksapostel Krause dankte den beiden Bezirksältesten für alle geleistete Arbeit als bisherige Bezirksvorsteher. Er habe den Wunsch und die Bitte, dass sie beide gute Ratgeber für den neuen Bezirksvorsteher sind und bleiben. Vorgreifend auf die Frage, wie lange die neue Konstellation im Bezirk Bremen andauern wird, sagte Bezirksapostel Krause, er habe dafür keinen festen Terminplan. Er wünsche einfach allen Beteiligten, den Gemeinden und den Glaubensgeschwistern „Geduld beim Zusammenwachsen“.